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Habemus popstar

Kommentar von Fefe dazu…

Tausende bis Zehntausende neue Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, diesmal Mädchen in den Niederlanden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchungskommission.

Wieso ist eigentlich überall in den Medien Top-Thema, dass die noch keinen Papst gewählt haben? Wieso ist nicht Top-Thema, dass die katholische Kirche zerschlagen und ihr Reichtum unter den Armen verschenkt wurde?

Im Gegensatz zur BILD-Kampagne „Wir sind Papst!“ oder die Papst-Popstar-Poster

Das Titanic-Magazin: Katholiken aufgepaßt!

Sie sind katholisch, haben aber noch keine Wahlbenachrichtigung im Briefkasten gefunden? Dann wird es höchste Zeit! Das können Sie noch tun:

  • Verlangen Sie bei ihrem Einwohnermeldeamt Einblick ins Wählerregister (notfalls mit Waffengewalt)
  • Zahlen Sie die hinterzogene Kirchensteuer nach
  • Gehen Sie in sich. War da nicht etwas, das Sie bei Ihrer letzten Beichte „vergessen“ haben?
  • Machen Sie einem Kardinal schöne Augen. Vorsicht! Mindestalter unbedingt beachten (des Kardinals)
  • Schauen Sie in den Spiegel. Schwebt da nicht ein Heiligenschein über Ihnen? Dann sind SIE der neue Pontifex! Der Herr stehe Ihnen bei

PS: Briefwahl ist leider nicht möglich, die Dinger am Kirchenportal nennt man Opferstöcke

Die Indignados und der Papst

Die große Empörung, zu der der französische Schriftsteller Stéphane Hessel die desillusionierte Jugend der entwickelten Welt mit seinem Bestseller aufrief, greift seit dem 15. Mai weiter um sich.

Die Empörung und der Zorn ist kein geistloser Protest gegen die mit Brüssel abgesprochenen Sparpläne, sondern richtet sich gegen „das System“ insgesamt: gegen die Politiker und die beiden großen Parteien, gegen die Gewerkschaften, von denen die Arbeitslosen, vor allem die Jugend ohne Zukunft (die Jugendarbeitslosigkeit beträgt in Spanien fast 50 Prozent), sich nicht vertreten fühlen, gegen die Banken und deren Einfluss auf die Politik, gegen die prekären Arbeitsverhältnisse, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und nicht zuletzt gegen die offenkundige Korruption auf allen Ebenen der Verwaltung.

Kurz vor dem Weltjugendtag in Madrid, hält der Protest, trotz aller Versuche der Polizei die Bewegung zu vertreiben, weiter an. Telepolis schreibt, Die Empörten in Spanien trotzen dem Papst:

Es ist heiß im spanischen Sommer, doch die Hitze hält die „Empörten“ nicht von neuen massiven Protesten ab. Sie haben den zentralen Platz in der spanischen Hauptstadt Madrid nun wieder in Beschlag genommen. Die Polizei ist damit gescheitert, die „Indignados“ vom „Puerta del Sol“ fern zu halten.

(…) Auf dem Sol werden aber neue Aktionen vorbereitet, debattiert und den Vollversammlungen zur Abstimmung gestellt. Nun stehen Vorbereitungen auf den Papst-Besuch im Vordergrund. Auch diese Proteste treffen auf viel Verständnis in der Bevölkerung. Während überall gespart wird, soll der katholische Weltjugendtag (vom 16. bis 21. August) mindestens 50 Millionen Euro kosten. Viele fragen sich, warum eine laizistische Regierung, die sich zudem sozialistisch nennt, die Hälfte dieser Kosten übernehmen will.

(…) Bei den Debatten schält sich heraus, dass man sich mit den Teilnehmern am Weltjugendtag aktiv konfrontieren will, damit er nicht reibungslos über die Bühne gehen kann. Um die Rechte von Lesben- und Schwulen einzufordern, soll es unter anderem ein öffentliches Massenküssen vor dem Papamobil und eine große Demonstration geben.

„Poco pan para tanto chorizo“ Übersetzung: „Wenig Brot, für soviel Chorizo/Gauner“ – Bild: Pepa Vives

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