Die Jüngeren unter euch werden sich vielleicht gelegentlich fragen, wo eigentlich der gute Ruf der Demokraten in den USA herkommt. Wer nur Clinton und Obama kennt, der muss sich das in der Tat fragen, die hätten beide auch prima bei den Republikanern kandidieren können. Aber die Demokraten hatten mal einen Präsidenten, der das ganze Gefasel mit Menschenrechten und Gerechtigkeit ernst meinte, ein Erdnussfarmer, der mal in sozialem Wohnungsbau gewohnt hat. Jimmy Carter. Der hat sich kürzlich zum Status Quo geäußert, und zwar ausgerechnet auf der Atlantikbrücke, vor all den Pseudo-Patrioten und US-Arschkriechern!
„Amerika hat derzeit keine funktionierende Demokratie“, sagte Carter am Dienstag bei einer Veranstaltung der „Atlantik-Brücke“ in Atlanta. (…) Carter hat wiederholt gewarnt, dass die Vereinigten Staaten durch die zu starke Beschränkung von Bürgerrechten ihre moralische Autorität einbüßten. (…) Er beklagte auch die wachsende politische Spaltung in den USA, den exzessiven Einfluss von Geld in US-Wahlkämpfen und die verwirrenden amerikanischen Wahlvorschriften. Der Ex-Präsident, dessen „Carter Center“ unter anderem weltweit Wahlbeobachtung betreibt, gab sich skeptisch, ob die Vereinigten Staaten die Maßstäbe, die das Center bei der Überprüfung von Wahlen anlegt, erfülle.